#roberttrainiert Part 3:

Auch Physio kann anstrengend sein

Wenn ich an Physiotraining denke, kommen mir als Erstes wohltuende Massagen in den Sinn. Doch in deren Genuss bin ich im Physiozentrum Limmatfeld bislang nur einmal gekommen. Stattdessen habe ich während meines Physiotrainings, das zu meinem sechsmonatigen Trainingsprogramm gehört, vor allem Übungen gemacht.

Da gibt es beispielsweise ein Gerät, bei dem man den Arm in eine Lehne legt und diese in eine bestimmte Richtung drückt. Ähnlich wie Armdrücken. Auf einem kleinen Monitor entsteht dabei eine Linie. Führt man die Übung optimal aus, also weder mit zu wenig noch mit zu viel Kraft, verläuft die Linie schon gleichmässig. Sonst schlägt sie aus, wie bei einem Lügendetektor.

Nach ein paar Minuten leuchtet mir ein wildes Gekritzel entgegen. Die Linie beginnt weit oben, fällt dann hinab bis an den Bildschirmrand, um dann wieder steil anzusteigen. Ein Börsenmakler bekäme angesichts solcher Kurven kalte Schweissausbrüche.

«Versuche, die Bewegung gleichmässiger zu machen!», sagt Jürgen Schreier, mein Physiotherapeut. Guter Tipp, denke ich mir. Ich bewege meinen Arm also etwas sanfter. Und plötzlich ein Schmerz in der Schulter. Ich verziehe das Gesicht. Schreier sieht mich an und fragt: «Spürst du das?» Ich nicke. «Dann haben wir die richtige Stelle erwischt», meint er.

Allerdings. Nach ein paar weiteren Minuten bekomme ich eine Pause. Ich schüttle meinen Arm. Dann lege ich ihn wieder in die Lehne. Weiter geht’s. Phieler erhöht unerbittlich den Kraftwiderstand des Geräts. Jetzt wird es richtig anstrengend für meine Schulter. Ich fühle jede Bewegung, doch ich mache weiter. Und weiter. Und sehne mir die nächste Pause herbei. Warum müssen die Übungen auch so lange dauern?

«Nicht mit dem Oberkörper mitdrehen», sagt Schreier und hält meinen Rücken. Unbewusst habe ich mit dem Oberkörper die Bewegung mitgemacht, damit der Schmerz in der Schulter erträglicher wird. Jetzt, da ich still stehe, schmerzt die Schulter noch mehr.

Dann endlich die nächste Pause. Ich bin froh, dass ich kurz ausspannen darf. Denn zu viel will ich meiner Schulter nicht zumuten. Noch ein Durchgang, dann habe ich es geschafft.

Ein paar Minuten später ist es so weit. Phieler erlöst mich. Ich habe die Übung hinter mir. Ich habe zwar Schmerzen, bin gleichzeitig aber stolz, dass ich meine Schulter mal wieder bewegt und die Übung durchgezogen habe. Ein kleiner Erfolg gegen den inneren Schweinehund.

Und was ist der Dank dafür? Schreier deutet auf den Hometrainer, auf dem ich mich für den Rest meiner heutigen Fitnesseinheit abstrampeln darf. Was man doch nicht alles auf sich nimmt, um sich ein bisschen besser zu fühlen…

Trainingsabo im Physiozentrum Limmatfeld

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