Durchleuchtung
In der Durchleuchtung werden innere Organe, insbesondere der Magen-Darm-Trakt, aber auch Gefässe oder Gelenke (sogenannte Arthrographie) mittels Kontrastmittel (röntgendichte Flüssigkeiten) sichtbar gemacht. Mit einer beweglichen Röntgenröhre können dynamische Vorgänge im Körperinneren verfolgt und mit Hilfe einer Durchleuchtung (Fluoroskopie) dokumentiert werden. Nicht jeder Untersuch verläuft gleich. Deshalb werden Sie über den ganzen Ablauf von unserem Team vor Ort informiert.
Wann ist eine Untersuchung notwendig?
Bei Schluckstörungen, bei möglichen Passage Hindernissen im Verlauf des Darmes oder bei möglichen Divertikeln des Dickdarmes (Ausstülpungen der Darmwand) ist eine Durchleuchtung zur weiteren Abklärung hilfreich. Ausserdem werden zum Beispiel Gefässe dargestellt und Gefässveränderungen behandelt (Angiographie) oder Kathetersysteme in der Durchleuchtung auf ihre Durchgängigkeit überprüft. Bei der Gelenksdarstellung (Arthrographie) kann unter Sicht Kontrastmittel vor einer MRI oder CT Untersuchung des Gelenks am richtigen Ort appliziert werden. So kann auch eine gezielte Schmerztherapie des betroffenen Gelenks erfolgen.
Wie erfolgt die Untersuchung?
Bei der Darstellung der Speiseröhre und des Magen-Darm-Traktes wird Kontrastmittel geschluckt und der Schluckakt, beziehungsweise die Passage des Kontrastmittels, unter Durchleuchtung mittels Röntgenbildern dokumentiert und beurteilt. So findet man beispielsweise einen Divertikel in der Speiseröhre (Ausstülpung der Speiseröhrenwand) als Ursache für Schluckbeschwerden oder eine Verlagerung des Magens in den Brustraum als Ursache für Schmerzen im Oberbauch und einem Würgegefühl. Stellt sich die Frage nach Divertikeln im Dickdarm, wird Kontrastmittel über einen kleinen Schlauch vom Darmausgang in den Dickdarm eingefüllt, um die Ausstülpungen im Dickdarm sichtbar zu machen.
Um abzuklären, ob ein Schlauchsystem, zum Beispiel ein Port-à-Cath, korrekt liegt, wird Kontrastmittel direkt über das Schlauchsystem gegeben und anschliessend unter Durchleuchtung der Flussverlauf beurteilt. Bei der Gelenkspunktion wird erst mit Röntgenkontrastmittel die korrekte Punktion überprüft, danach wird über eine feine Nadel Gadolinium-haltiges Kontrastmittel für die MRI Untersuchung und/oder ein Medikament zur Schmerzbehandlung appliziert.
Was ist zu beachten?
Je nach Untersuchung sind vorbereitende Massnahmen nötig, z.B. die Einnahme eines Abführmittels, Verzicht auf vorgängige Nahrungsaufnahme usw. Diesbezüglich werden Sie von Ihrem behandelnden Arzt rechtzeitig informiert. Die Kontrastmittel sind im Allgemeinen gut verträglich. Allerdingst muss der durchführende Facharzt für Radiologie über einen allfällige Kontrastmittelallergie oder Schilddrüsenfunktionsstörung (Schilddrüsenüberfunktion) informiert werden. Je nach Schweregrad kann die Untersuchung dann nicht stattfinden. Die Durchleuchtung basiert auf Röntgenstrahlung und ist damit mit einer Strahlenbelastung verbunden, die mit heutigen modernsten Geräten jedoch sehr gering ist. Falls Sie schwanger sind, wird allerdingst von einer Durchleuchtungsuntersuchung abgesehen, da die Röntgenstrahlen dem ungeborenen Kind schaden können. Bei der Gelenkspunktion kann es gelegentlich durch die Applikation des örtlichen Betäubungsmittels zu einer kurzzeitigen Gefühl- oder Bewegungsbeeinträchtigung kommen. Bitte informieren Sie uns in diesem Fall umgehend. Nach einer Gelenksdarstellung des Hüftgelenks sollten Sie in solchen Fällen nicht direkt Autofahren.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die gemachten Röntgenbilder vom Radiologen (Röntgenarzt) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder (z.B. bei Durchführung eines anschliessenden MRIs) nachverarbeitet werden und in Zusammenschau mit Voruntersuchungen beurteilt oder im Nachhinein im Team besprochen werden. Sie werden dann von Ihrem behandelnden Arzt über das Ergebnis informiert.